Phytotherapie

Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind eine einzige Apotheke. (Paracelsus)

Die Phytotherapie bezeichnet die therapeutische Anwendung pflanzlicher Heilmittel. Schon seit Menschenanbeginn wurden Wickel und Kräuter verwendet um Beschwerden zu lindern und seit der Antike war die Kräuterkunde weithin bekannt und verbreitet. Mit dem Aufschwung der Chemie wurde zunächst die Pflanzenheilkunde verdrängt, um jetzt zunehmend erneut ins Interesse der Menschen zu treten, die eine sanfte nebenwirkungsarme aber zugleich wirkungsvolle Heilmethode suchen.

In der Phytotherapie sind Heilpflanzen bekannt, die sehr stark wirken (z.B. Digitalis oder Belladonna) und auch in der Schulmedizin Verwendung finden, sowie solche die mild wirken und zumeist zur Therapie angewendet werden (z.B. Arnika, Kamille und Weißdorn).

Der Vorteil der mild wirkenden Heilpflanzen ist die gute Verträglichkeit bei äußerst seltenen Auftreten von Nebenwirkungen. Allerdings muss bei diesen Medikamenten zunächst ein Wirkspiegel aufgebaut werden, sodass nach einmaliger Einnahme noch keine Besserung zu erwarten ist. Trotzdem sind sie sehr gut zur Akutbehandlung verschiedener Erkrankungen einzusetzen. Ihre Stärke liegt jedoch in der Behandlung chronischer Leiden. Die Phytotherapie kennt sowohl äußerlich als auch innerlich anzuwendende Zubereitungen, die z.T. auch kombiniert eingesetzt werden. Zumeist erfolgt die innerliche Anwendung in Form von Tropfen, Tabletten, Kapseln oder Tees.

Aufgrund der letzten Gesundheitsreform sind pflanzliche Mittel nur noch bis zum 12. Lebensjahr auf Kosten der gesetzlichen Krankenkasse verordnungsfähig. Unter Berücksichtigung der ausgezeichneten Verträglichkeit und inzwischen wissenschaftlich zumeist gut dokumentierten Wirksamkeit bleiben die Phytotherapeutika weiterhin eine Therapieoption der 1. Wahl zur Behandlung vieler Erkrankungen, müssen jedoch privat bezahlt werden.