Ausleitende Verfahren

Seit Anbeginn der Medizin ist angenommen worden, dass Krankheiten durch Störung der inneren durch den Körper zirkulierenden Stoffe hervorgerufen werden. Hippokrates war einer der Ersten, die sich mit diesem Konzept beschäftigten und bis zum Beginn der naturwissenschaftlichen Forschung stand diese Lehre von den Körpersäften (Humoralmedizin) im Vordergrund des ärztlichen Handelns. Sie besagt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Körperinneren und der Körperoberfläche existiert und dass durch äußerliche Ableitung schädlicher Substanzen auch innere Organe therapiert werden können.

Auch in der heutigen Medizin ist bekannt, dass sich Erkrankungen oder Fehlfunktionen innerer Organe über das Nervensystem an die Körperoberfläche projizieren und von hier aus auch wieder Einfluss auf diese Organe genommen werden kann.

Die Ausleitenden Therapien gehören nicht zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen und müssen deshalb privat liquidiert werden.

Schröpfen

Die ersten belegbaren Zeugnisse für die Verwendung von Schröpfköpfen sind aus der Zeit um 3300 v.Chr. bekannt. Schröpfköpfe sind offene Glaskugeln, die nach Erzeugung eines Vakuums in der Kugel auf die Haut aufgesetzt werden. Es werden 2 Arten des Schröpfens unterschieden: Das Trockenschröpfen, wobei die Schröpfköpfe einfach auf die Haut aufgesetzt oder nach Einölen der Haut über diese gezogen werden und das blutige Schröpfen, bei dem erst nach Anritzen der Haut der Schröpfkopf aufgesetzt wird, sodass Blut austritt.

Die Schröpftherapie wirkt allgemein aktivierend, durchblutungsfördernd und entschlackend. Sie löst Gewebsverquellungen und wirkt schmerzlindernd im Haut- und Muskelgewebe.

Aderlass

Der Aderlass war früher die Hauptmethode in der Humoralmedizin und wurde seit Jahrhunderten in allen Kulturen angewendet. Sie diente zur Reinigung des Organismus und wird heute hauptsächlich bei gestörter Fließeigenschaft des Blutes eingesetzt. Der Aderlass beseitigt "Füllezustände" des Körpers und verbessert die Blutfließeigenschaften.

Beim großen Aderlass werden 1-2x wöchentlich 50-250ml Blut entnommen. Beim sogenannten Mikroaderlass erfolgt nur die Entnahme eines kleinen Tropfen Blutes an bestimmten Punkten (meist Akupunkturpunkte) des Körpers.

Blutegeltherapie

Die Behandlung mit Blutegeln entspricht einem kleinem Aderlass, mit ca. 10ml Blut pro Tier. Zusätzlich sondern aber die Blutegel noch verschiedene Wirkstoffe an den Körper ab, die die Blutgerinnung hemmen, sowie entzündungshemmend, antibiotisch, durchblutungsfördernd und örtlich betäubend wirken. Zudem werden körpereigene Entschlackungsmechanismen aktiviert.

Aufgrund dieser Wirkungen können Blutegel bei verschiedensten Erkrankungen angewendet werden: z.B. Venenerkrankungen, Entzündungen, Arthrose, Gichtanfälle, Kreuzschmerzen, Muskelverspannungen und rheumatische Erkrankungen.