Hilfe ein Notfall! Wiederbelebungsmaßnahmen (Reanimation)


Mit 80.000 bis 100.000 Fällen pro Jahr ist der plötzliche Herztod eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Zugrunde liegt ein meist wieder behebbarer Herzstillstand. Jedoch müssen ca. 5000 Menschen im Jahr daran sterben, da die notwendigen Wiederbelebungsmaßnahmen nicht beherrscht werden. Derzeit ist es so, dass nur in 15 Prozent der Fälle mit lebensrettenden Maßnahmen vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes begonnen wird. Besonders niedrig sind Raten der Durchführung dieser Maßnahmen in der häuslichen Situation.

Daher ist es uns ein ganz besonderes Anliegen, Ihnen hierzu weitere Informationen und Sicherheit zu vermitteln. Entscheidend für das Überleben in solchen Fällen ist nämlich das sofortige Einsetzten von Reanimationsmaßnahmen, insbesondere der Herzdruckmassage. Jede Minute Verzögerung verringert die Überlebenswahrscheinlichkeit um etwa 10 Prozent!

Also, was tun im Notfall?

Ob zuhause oder unterwegs, wenn eine Person bewusstlos zusammenbricht oder Sie eine „leblose“ Person auffinden, sind 3 Dinge wichtig:

  1. Prüfen
    • Sprechen Sie die Person an: „Hören Sie mich?“
    • Schütteln Sie an den Schultern: Keine Reaktion?
    • Kurze Prüfung der Atmung: keine (normale) Atmung?

  2. Rufen
    • Rufen Sie laut um weitere Hilfe
    • Rufen Sie 112 an!
      (eigenen Namen nennen, Notfalladresse angeben, Situation kurz beschreiben)

  3. Drücken
    • Drücken Sie fest und schnell:
      • legen Sie die Person auf eine harte Unterlage auf den Rücken
      • machen Sie zuerst den Brustkorb frei
      • suchen Sie die Mitte der Brust
      • drücken Sie mit beiden übereinander gelegten Händen (Finger verschränkt) mit
      • gestreckten Armen senkrecht über dem Wiederzubelebenden ca. 5-6 cm tief in einer
      • Frequenz von 100 – 120 mal pro Minute
    • Machen Sie solange weiter, bis Hilfe (Rettungsdienst) eintrifft und übernimmt!

Ergänzend können geschulte Helfer, insbesondere, wenn 2 Helfer vor Ort sind zusätzlich eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen. In diesem Fall erfolgen nach 30 Brustkompressionen 2 Beatmungen (Mund-zu-Mund, dabei Kinn anheben und Nasenflügel zusammendrücken und mit eigenem Mund den Mund des Wiederzubelebenden vollständig umschließen). Dieser Rhythmus 30:2 wird fortgeführt, bis der eintreffende Notarzt übernimmt. Wichtig und sinnvoll ist bei 2 Helfern regelmäßig nach ca. 2 Minuten die Positionen zu tauschen, um nicht vorzeitig zu ermüden!

Häufige Bedenken / Fragen:

  • Kann ich mit der Herzdruckmassage Schäden anrichten, wenn gar kein Herzstillstand vorliegt?
    Nein, da in diesem Fall die Person wieder zu Bewusstsein kommt und Sie aufhören können!
  • Kann ich bei der Herzdruckmassage den Betroffenen verletzen?
    Es kann zu Rippenbrüchen kommen. Dies ist aber kein Fehler der Herzdruckmassage, sondern bisweilen unvermeidbare Begleitwirkung und in einer solchen Situation das kleinere Problem!

Also, Sie können nichts falsch machen, es sei denn, Sie tun nichts!

Sicherlich ist es empfehlenswert in regelmäßigen Abständen einen Erste-Hilfe-Kurs bei den bekannten Hilfsorganisationen durchzuführen, um Sicherheit zu erlangen.

(Quelle: frei nach Deutsche Herzstiftung e.V., Ärzte-Zeitung 16.09.2013, 100-pro-reanimation)

Videos zu Wiederbelebungsmaßnahmen:

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youtube.com/watch?v=iLgYRTDQ7uM

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youtube.com/watch?v=mg9MIkxeUvs

Interessante Links:

Weitere Informationen zu Wiederbelebungsmaßnahmen: http://www.100-pro-reanimation.de/

http://www.herzstiftung.de/herz-lungen-wiederbelebung.html